Donnerstag, 16. Mai 2019

Mandrogi - eine Runde mit der Pferdekutsche?

16.5.19  Mandrogi

Die Etappe vor Mandrogi erleben wir bei allerschönstem Wetter.





Um 8 Uhr 30 erreichen wir die Obere Swir Schleuse. Um alles mitzubekommen, muss man sich bei dem Schleusenmanöver schonmal mehrfach fix hin- und her bewegen zwischen Bug und Heck.








Jetzt wäre wieder einmal die Zeit für ein Ratespiel. Was ist oben und was unten? So klar sind die Spiegelungen im Wasser, dass man manche Fotos fast auf den Kopf stellen könnte.






In der Gegend wird viel Holz geschlagen. Was mal an sonstigen Industrieanlagen hier funktionierte, scheint der Vergangenheit anzugehören.




Angeln klappt immer, mit einem kleinen Boot am Ufer hat man schon fast gewonnen. Die Dörfer werden wieder zahlreicher, und Fisch geht  immer!




 Mandrogi, so wie es heute die Kreuzfahrtschiffe empfängt, entstand als gute Idee eines wohlhabenden Geschäftsmannes, der das Gebiet kaufte. Ein anderer hatte um 1995 herum die nächste zündende Idee, typisch russische und karelische Gebäude zu bauen und dann Geschäfte, Museen, ein Museum, Hotel, Kunsthandwerkerbetriebe usw. einzurichten. Das hat sehr gut geklappt!
Durch das regelmäßige Anlegen der Kreuzfahrtschiffe scheinen die Bewohnern genügend Einkommen zu erzielen. Selbst Putin hat hier angeblich ein Häuschen, in dem er Anfang 2000 mehrfach Urlaub gemacht haben soll.

 das soll Putins kleines Häuschen sein
Sehr beliebt sind seit Jahren Kutschfahrten durch den Wald. Sie sind ständig gut gebucht.




Ich mache einen Rundgang, so wie ich meinen Weg von 2011 in Erinnerung habe. Große Veränderungen fallen mir nicht auf.







Die Pferdeställe, die Weiden und der Kindergarten sind an einem Ende, die Häuser mit den Kunsthandwerkern am anderen Ende des kleinen Ortes, und im Wald parkt immer noch das grüne Auto , so als hätte es sich in all den Jahren nicht bewegt.
Mittlerweile sollen hier ständig 150 Einwohner leben. All die unten abgebildeten Gebäude gibt es schon länger. Die neu hinzugekommenen sind nicht unbedingt schöner, aber üppiger. Bei den Neubauten scheint es sich um reine Wohnhäuser zu handeln.











In einigen Häusern sind große Souvenirläden untergebracht, und es gibt ein großes Wodkamuseum.





Die Souvenirs sind teilweise sehr schön, aber spezielle Handarbeiten, die uns vor Jahren so gut gefielen, waren nicht mehr im Angebot. Die Damen von damals waren nicht mehr am Platz in den Häusern mit Handwerksbetrieb, und die Waren wurden abgewandelt und damit anders hergestellt.




Zum Abschluss des heutigen Ausfluges gibt es Essen vom Großgrill. Eine von mehreren großen offenen Hallen füllt sich mit den Gästen. Ein Künstler macht die Musik dazu. Geschmeckt hat es mir, wie auch beim letzten mal,  leider trotzdem nicht. Aber Geschmäcker sind verschieden. Manche Leute waren begeistert.



Nach dreieinhalb Stunden Aufenthalt in Mandrogi nimmt das Schiff Kurs auf St. Petersburg, das sind noch 302 km. 
Das Schiff fährt aus dem Onegasee (dem zweitgrößten Süßwassersee Europas) in die Swir und dann in den Ladogasee, der der allergrößte Süßwassersee Europas ist. Aus dem Ladogasee heraus müssen wir dann nur noch kurz in die Newa, um in St. Petersburg anzulanden.

Auf dem Schiff macht sich mittlerweile Unruhe breit. Es muss gepackt werden, Rechnungen sollen rechtzeitig und in der geforderten Währung beglichen werden, Koffer zu bestimmten Uhrzeiten vor die Tür gestellt, Ausflüge angemeldet sein usw.
Wir gehen es langsam an, wir machen morgen unseren eigenen Ausflug und müssen nur noch klären, wie wir in die Stadt kommen. Der Flusshafen liegt sehr weit auswärts ohne direkten  Anschluß an die Metro.
Auch wir machen uns nun ans Kofferpacken.
Gegen 15.30 erreichen wir die Untere Swir Schleuse und werden noch einmal 12m tiefer geschleust. Das war dann für uns die Schleuse Nummer 35 und die allerletzte auf dieser Reise. Und ich finde, dass das eine ganze Menge an Schleusen ist, wenngleich ich viele davon verschlafen habe. Spannend finde ich das Schleusen schon!







Jetzt gilt es, die letzten Sonnenstrahlen an Bord und die Eindrücke von der herrlichen Landschaft einzufangen und innerlich zu speichern! Morgen ist die Großstadt St. Petersburg an der Reihe! Übermorgen geht es nach Hause.





 Das Abendessen ist einmal wieder besonders schön dekoriert. Geschmeckt hat es übrigens immer!





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